Fotos von Arne Ader
Hummelschwärmer (Hemaris fuciformis) an einer Fliederblüte Nektar saugend
„Präääks!“ Mit dem goldenen Schnabel prallvoll gefüllt mit Insekten lockt die Starenmutter ihre Jungen zur Nistkasten-Öffnung. Die Kleinen lassen Bettelrufe hören, aber sie sind noch nicht kräftig genug, sich das Futter zu holen, indem sie übereinander auf ihren Schultern stehen. Aber Mama wiederholt und wiederholt die Lektion, und ...
Die vier Wetterzeichen dieser Woche:
knarrendes Sumpfhuhn,
die hängenden Glöckchen des Salomonssiegels,
junge streunende Elche,
und Trockenheit und Staub auf den Straßen.
Die Starenkästen sind in diesem Jahr alle besetzt, aus jedem Nistkasten beantwortet ein glücklich zwitschernder Chor die mütterlichen Rufe. Die Futter-Intervalle der Eltern sind so regelmäßig und schnell, dass ein Mensch Zeit benötigt zu verstehen, wie sie das schaffen. Auf dem Rasen spaziert auch eine Gesellschaft letztjähriger Jungvögel herum, bereits alle in einem hübschen schwarzen Federkleid. Man kann sie von den Altvögeln an ihrem Verhalten unterscheiden, die Jungvögel verschlingen sofort alles, Väter und Mütter stopfen die Schnäbel prallvoll mit baumelnden kleinen Würstchen und Geflügeltem. Das einzige, was schneller ist als die Stare, ist das Geschwirr der Meisen. Bereits in den frühen Morgenstunden sehe ich aus einem verschlafenen Augenwinkel, wie ein Meisenschatten sich auf dem Vorhang bewegt, aus dem Nistkasten und zurück, mindestens einmal alle fünf Minuten, manchmal auch häufiger. Gegen Mittag werden die Meiseneltern langsamer, die Kinder sollen ihren Mittagsschlaf halten. Aber die Tafel ist für die Vögel in diesem Jahr gehäuft voll mit kleinen Wurmwürstchen, frische Blätter mancher Bäume sind auf verschiedenen Bäumen vollständig abgefressen ... die Apfelbäume waren besonders stark angenagt, auch Pflaumen und sogar große Eichen. Auf den verbliebenen Blättern findet man winzig dünne Spanner-Raupen – Sie wissen, die kleinen Würmer, die ihre Mitte beim Kriechen in die Luft recken, sich hinüberbeugen und auf einen süßeren Happen hinüberwechseln. Das Insektenjahr ist in diesem Jahr sehr begünstigt, es sollte möglich sein, Prozessionen von Trauermückenlarven zu finden – „Heerwürmer“ von Sciariden-Larven auf dem Marsch – in alten Zeiten glaubten die Leute, wenn man seinen Finger in ein solches „Wurmseil” stecke, werde man Zauberkraft erhalten.

Die ihre Starenjungen fütternden Eltern haben die Schnäbel prall voller Instekten
Schön Singende
Der Vogelgesang hat sich in einer Woche zu einem völlig anderen Klang verändert. Das Lied der Nachtigall verklingt nicht einmal im Laufe des Vormittags und es ist so laut, dass nur der Wachtelkönig es schafft, seine Stimme neben ihrer hören zu lassen. In den Ruhe-Augenblicken der Nachtigall wird das Klappern der Teichrohrsänger und das Zirpen des Feldschwirls hörbar. Auch der Pirol ruft in Kütiorg laut und Regengewimmer war nicht zu hören, anders als auf der Wetterstation – und der Regen kam auch nicht bis Võrumaa. Aber in jedem Jahr verliebe ich mich in die Melodien der Gelbspötter, der Kuckucksknechte, sie sind schöner als jedes Euro-Lied. Und „zwölf Punkte“ auch für den Karmingimpel. Aber der Vogelhimmel sah in dieser Woche konkrete Grenzen – die Luft ist voll hin und her flirrender Mauersegler, und viele Greifvögel aller Art fliegen ebenfalls, lassen sich von den Sturmschwingen der Gewitterböen tragen.
Daunenfiedrige Küken vor laufender Kamera
Das Looduskalender.ee Kameraauge zeigt das Leben im Schwarzstorchenhorst, es gibt bereits drei Wochen alte Küken. Alle Jungen schlüpften innerhalb weniger Stunden, ein Ei war nicht befruchtet und verblieb als „faules Ei“. Nun wird der Schlupf eines Bussard-Kükens mit Spannung erwartet – eines Bussardjungen, das in einem Seeadlerhorst aufwachsen würde. Im vergangenen Jahr baute eine Stockende ihr Nest dort, aber das Verschwinden dieser Familie war scheußlich. Der Adler kam für einen Augenblick nach Hause.* Nach Wetterexperte Gennadi Skromnov ist es sicherlich lohnenswert, jetzt die Fischadler-Kameras zu beobachten. In ihren Nestern finden sich wirklich schöne, purpur-melierte Eier, die Eier waren für diesen kleinen Adler gigantisch, das Weibchen hatte hart zu arbeiten, um sie zu legen.
* Eigentlich sah man weder Linda noch Sulev dort
Baumfalken fangen Libellen über Schilfbeständen
Kiefernstaub und Löwenzahnschleier
Es besteht immer noch ein zweiwöchiger Unterschied im Pflanzenleben zwischen Nord- und Südestland. Im Süden sind die Felder voller Löwenzahn-Pusteblumen, an der See dauert die goldgelbe Blüte noch an. Im Norden wie im Süden verstäubten die Kiefern ihre Pollen und jetzt liegt eine gelbe Schicht auf den Teichen, dem Gartentisch und sogar auf den Blättern der Pflanzen. Diese Woche öffneten sich Flieder und Maiglöckchen, jetzt ist die Zeit des Duft-Rausches. Die ersten weißen Kleebüschel sind auf dem Wiesen, das Salomonssiegel ist mit hübschen weißen Glöckchen verziert. Rapsfelder sind goldgelb, Roggen hat einen Samenstand gebildet, Frühkartoffeln haben sich aus dem Boden geschoben. Der Sommer tritt seine Pflicht an, wie es nach Pfingsten sein sollte, zum Glück Tausender weißer Erdbeer-Blüten im Garten wie auch auf den Wiesen.
Schwalbenschwänze
Das wesentliche Interesse der jungen Entomologen unserer Straße gilt in dieser Woche dem Schlupf der Schwalbenschwänze, die auf trockenen Dillstängeln überwintert haben. Und sie krochen langsam aus der Puppe, zunächst sonderte die Puppe eine Art von weißer Schmiere ab und dann kam es; das Ausfalten der Flügel dauerte eine ganze Zeit, einer der Schmetterlinge blieb, wartete mit dem Flug bis zur nächsten Morgensonne. Auf jeden Fall lohnt es den Versuch! Aber in Gläsern erreichen mich alle Arten von Lauf- und Rüsselkäfern unterstützt durch Aotäht und Mari. Es gibt auch viele Wanzen. Eine Anregung an die Buchverleger: veröffentlicht einen Insektenführer, mit guten Bildern, für Schulen, dann müssen Erwachsene nicht so verlegen werden. Das warme Frühlingswetter brachte auch dem Meerwasser Wärme, sogar an der Nordküste wurden örtlich 18 Grad gemessen.
Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum)
ZITAT:
Der Duft frischer Maiglöckchen soll Kopfschmerzen vertreiben.
Empfehlung:
Heerwurm*. Dies sind dünne kleine Würmer, die miteinander verbunden sind. Sie sollen die „Gebete völlig unschuldig Gefangener" sein. Man sollte sie trennen, wenn man sie sieht. Sie ungetrennt zu lassen, ist eine schwere Sünde. Bei der Trennung sollte das Vaterunser gebetet werden, dann werden sich die Würmer sofort trennen und im Boden verschwinden. Mit dieser Hand soll es nützlich sein, geschwollene Stellen zu massieren oder zu drücken: heilt sofort. Peetri.
* vermutlich die Trauermückenlarvenart Sciara militaris
Estlands Quellen: Katku-Quelle
In Lääne-Virumaa, im Dorf Simuna, südlich der Kirche von Simuna, befindet sich die Katku-Quelle. Diese Quelle ist der Ursprung eines der längsten Flüsse Estlands, des 122 km langen Pedja-Flusses. Die am weitesten entfernte Quelle war ein paar Kilometer weiter östlich, bei Katkuküla, aber sie wurde am Grunde eines Teiches belassen und das ausströmende Wasser wurde in einen Graben umgeleitet. Die Katku-Quelle führt viel Wasser und versorgt den Fluss bereits in seinen Anfängen mit viel Wasser. Nahe der Quelle ist ein Rastplatz mit einer Schaukel und Sitzplätzen. In alten Zeiten bedeutete „Katk‟ Quellöffnung (Loch).
Übersetzung: Liis und Leonia