Spinnfadenmeister am Werk
Text und Foto Urmas Tartes
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
Glattbauchspinne (schwarz; Gnaphosidae) und Krabbenspinne
Wenn es im Herbst einen sonnigen Tag mit schwachen Winden gibt, dann krabbeln die kleinen jungen Spinnen auf die Spitzen von verwelkendem Gras und Zweigen. Sie strecken den Bauch gegen den Himmel und beginnen lange, sich aufblasende Fäden aus den Spinndrüsen loszulassen. Dieser Faden ist nicht ganz der gleiche, wie der, mit dem die Spinnen ihre Netze spinnen. Er ist flauschiger, besteht aus drei nebeneinanderliegenden parallelen Fäden, die zusammen einen kleinen Fallschirm formen. Wenn die Fäden lange genug gewachsen sind, nehmen die steigenden Luftströmungen sie mit sich. Die junge Spinne beginnt ihren ersten und vermutlich auch letzten Flug durch die Lüfte. Immer, um weiter weg vom Geburtsplatz zu reisen. Wohin es geht, nur der Wind weiß es.
Viele Fallschirmfäden verheddern sich in den Pflanzen. Für viele Spinnen endet der Flug nur ein paar Meter entfernt. Ihre Fäden enden am Boden, in der Sonne glänzend, bereits seit Urzeiten Sommerfäden oder Spinnenseide genannt.
Am 12.10. konnten an vielen Orten kleine Spinnen gesehen werden, die Seidenfäden gesponnen haben. Sogar bis zu 1 cm große Spinnen erhoben sich in die Luft. Durch das Gras wandernd, wurde der ganze Körper mit einem Mantel von Spinnfäden bedeckt. Und einem oder zwei der Spinner gelang es, eine Freifahrt auf der Fototasche und der Jacke zu bekommen. Es war ein guter Tag.