Geschrieben und fotografiert von
Triin Ivandi,
www.360.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Felis silvestris
Ich fuhr nach Alutaguse um herumzustreifen - um zu sehen, ob das "große Aufwachen" der Bären begonnen hat, und natürlich hoffte ich frische Spuren zu finden und ihnen rückwärts folgend, zu den Winterhöhlen der Bären zu gelangen.
Gemeinsam mit dem Kollegen Ahto machten wir uns für den Wald fertig. Wir brachten Schneeschuhe mit - man weiß ja nie. Während Ahto noch Allerlei ins Auto lud, ging ich hinter den Keller um zu sehen, was es dort neues gibt und die Spuren im Schnee zu inspizieren. Ich stapfte eine Weile dort herum, als ich hochschaute und - einen Bären sah. Eine lange gerade Straße verläuft direkt hinter dem Keller. Etwa 700 Meter von uns entfernt saß ein männlicher Bär, ging herum und verrichtete seine Dinge. Eine ganze Weile. Ahto rannte nach dem Stativ, natürlich kamen alle Familienmitglieder um den Bären zu begutachten.

Männlicher Bär auf der Forststraße
Diese Rückseite des Kellers ist ein legendärer Platz. Vor drei Jahren lebte dort ein junges zweijähriges Bärenjunges. Wie wir wissen, beginnt nun die Paarungszeit der Weibchen und die jungen Bären halten sich fern - sie fürchten den männlichen Bären. Dieses Bärenjunge war sehr kühn und war oft auf den Forststraßen hinter dem Keller zu sehen.
Kurze Zeit später gingen wir auf die Forststraße, um zu sehen, wie breit die Spur des Tieres war. Wir hatten es mit einem mittelgroßen männlichen Bären zu tun, Abdruckgröße etwa vierzehn Zentimeter. Kurioserweise traf ich diesen Bären noch einmal. Ich war seiner Spur eineinhalb Stunden gefolgt, in der Hoffnung seine Winterhöhle zu finden, aber nein. Ich fand Erlenstümpfe, die niedergerissen wurden, und bekam eine Idee über die Bewegungen des Tieres. Die Spuren brachten mich zur Forststraße und wen sah ich, weit, weit weg - natürlich den Bären, und die Spurbreiten passten.

Kampf des Bären mit einem verrottenden Strunk
Wer und was sonst war in diesen Tagen bemerkenswert? Ich traf einen jungen Biber, der in einem Graben beschäftigt war und nicht im geringsten vor mir Angst hatte. Ich sah Elche, die mich mit ihren Ohren überwachten. Die Birkhähne hockten in den Bäumen herum, auf die Birkhuhnbalz wartend - die Balz war in Alutaguse schleppend. Wo sonst 8-9 Hähne gewesen wären, waren nur 2-3 vor Ort. Hat sich ihre Zahl verringert oder hat die Balz noch nicht begonnen?
Am letzten Tag, oder Montag, als ich vom Wald kam, war ich gerade über den Graben gesprungen und kletterte zum Straßenrand hoch - sah ich das Bärenjunge wieder. Dieses Mal kam es stolz und langsam gehend direkt auf mich zu. Aber wie es sich für große und vorsichtige Tiere gehört, hielt es einen angemessenen Abstand zum geparkten Auto. Ungefähr 60 Meter davor bog er in aller Ruhe in den Wald ab und verschwand aus meiner Sicht. Die Raben über uns schrien. Die Abdruckgröße dieses Individuums war fünfzehn Zentimeter.

Bärenspur auf der Forststraße
Ich inspizierte die Straßen in Alutaguse, auf denen ich am häufigsten auf Bärenspuren gestoßen bin. Niemand. Keine Spuren. Sind die meisten noch im Winterschlaf? Mittlerweile sollten sie Wasser in ihren Höhlen haben.
Aber es gibt noch reichlich Schnee im Wald. Einige Straßen können noch nicht passiert werden und Schnee und Eis sind noch nicht geschmolzen. Als ich aus dem Alutagusewald fuhr, schien es, als ob eine andere Jahreszeit begonnen hat - viel wärmer und viel frühlingshafter.
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http://www.360.ee/loodusvaatlused/karusafari-alutagusel.html