Text und Fotos: Peep Männil
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Fotografiert in Väätsa, 28.Mai 2011
Im Wald ist ein Echo von Vogelgesängen, langsam beginnen die Blätter an Bäumen und Sträuchern Schatten für die Nester zu bieten. Die Liste von blühenden Pflanzen ist schon ziemlich lang, auch der Löwenzahn wird bald in voller Blüte sein. Frühling ist eine wunderbare Zeit.
Die schnell-wachsenden Kräuterpflanzen und die Blätter von Bäumen und Sträuchern sind eine erfrischende Nahrung für Tiere nach der langen Winterzeit mit knapper Nahrung. Diese jungen Blätter sind reich an Zucker und ihre Zellenwände haben immer noch einen niedrigen Gehalt an Zellulose. Das erlaubt Tieren, die gemischte Nahrung zu sich nehmen, – Allesfresser - daraus Energie zu sammeln. Solche Tiere sind zum Beispiel Wildschweine und Bären, für die junge Grünteile der Pflanzen jetzt Grundnahrung sind. Auf Lichtungen, Waldwiesen und an Straßenrändern fressen die Wildschweine und Bären, wie die Kühe, Giersch, Löwenzahn, Himbeerblätter und viele andere junge Pflanzen. Später, wenn die Zellen diese Pflanzen verholzen sind sie als Nahrung für Allesfresser nicht länger geeignet. Letztes Jahr, um die Jahreswende, wurden in Estland vermutlich etwa 60-70 Bärenwürfe geboren. Jetzt bewegen sich die Bärenfamilien, die bis Anfang Mai nahe ihrer Höhlen geblieben sind, schon ziemlich aktiv. Während die Muttermilch das Grundnahrungsmittel für die Bärenjungen ist, sie haben jetzt ungefähr Dachsgröße, knabbern sie auch an den gleichen Pflanzen wie ihre Mutter.
Die Bärenjungen, im vorletzten Winter geboten, und jetzt ein Jahr alt, sind immer noch zusammen mit der Mutter, doch die Familienauflösung ist nicht mehr weit entfernt. Ende Mai beginnt die Paarungszeit der Bären und die Familie löst sich auf.
Die beste Chance einen Bären bei der Futtersuche zu sehen, ist natürlich mit einem jüngeren Bären, der ein paar Jahre alt ist, und noch nicht besonders scheu Menschen gegenüber. Bärenweibchen mit Jungen sind sehr viel vorsichtiger.