Es ist nicht einfach so, dass Moose auf dem Boden wachsen und Flechten an Bäumen. Natürlich gibt es im Estnischen eine gewisse Verwirrung durch die sehr ähnlichen Worte – samblad (Moose) und Samblikud (Flechten). Flechten wachsen auf dem Boden, an Bäumen und auf Felsen; vor einem Viertel Jahrhundert waren sie immer noch im Pflanzenreich eingestuft, ganz ähnlich verwandt mit Moosen.
Jetzt wissen wir, das Flechten zu den Pilzen gehören und darüber hinaus, dass sie zusammengesetzte Organismensind, die entsprechend dem dominanten Pilz klassifiziert werden. In Estland gibt es mehr als dreihundert Makroflechten und mehr als zweimal so viele Mikroflechten. Die langsam wachsenden Flechten haben Probleme im Wettbewerb mit Pflanzen, aber ihre Stärke liegt in der Besiedlung von Standorten, ungeeeigneten Habitaten für andere: Felsen, Baumstämme etc.
Die Rentierflechten sind wohl die bekanntesten Flechten und die auffälligste davon ist die Cladonia stellaris Rentierflechte mit ihrer gewölbten, strauchähnlichen Form; sie können sich den Lebensraum mit anderen Rentierflechtenarten teilen. Sie ist gut sichtbar, wächst sowohl auf sandigen als auch torfigen Böden: in Heide- und borealem Trockenwald, auf Sanddünen und in Mooren.
Die Cladonia stellaris Rentierflechte ist weißlich grau, mit einem leichten Gelbstich. Die Cladonia rangifera und C. mitis Flechten haben eine helle graue Farbe, wachsen in Einzelbüschen oder als ganzer Teppich; sie wachsen nicht wie kleine Kuppeln oder Hügellandschaften.
Vor einigen Tagen gab es einen Überblick über Torfmoose: