Text und Fotos Meelis Uustal
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
Waldhummel (Bombus sylvarum) auf Schnittlauch
Einen Hummel-freundlichen Garten kann man bereits im Herbst anlegen. Jetzt ist es höchste Zeit die Blumenzwiebeln von Frühjahrsblühern in die Erde zu bringen. Krokus, Scillas, Tulpen, Schneeglöckchen und Märzenbecher, Narzissen und Schachblumen (Fritillarias) – all das sind unverzichtbare Pflanzen für Hummeln und Honigbienen in der Nektar- und Pollenarmen Frühjahrszeit …
Während man die Zwiebeln in die Erde gibt lohnt es sich im Garten herumzuschauen und Pläne zu machen was noch mehr getan werden könnte, um den Bestäubern, die für uns so wichtig sind, Nektar und Pollen im neuen Jahr anzubieten. Einige Tipps:
1. Versuchen Sie sich daran zu erinnern, an welchen Pflanzen im Garten Sie Bienen oder Hummeln gesehen haben und wann diese Pflanzen blühen. Gibt es eine Zeit in der Hummeln im Garten nicht von Blüten angezogen werden?
2. Setzen Sie sich zum Ziel, dass Pollen- und Nektarreiche Pflanzen im Garten von April bis Oktober blühen. Die Aufgabe scheint nur auf den ersten Blick schwierig. Wenigstens die Hälfte der Honigpflanzen wachsen sowieso im Garten – Obstbäume, Beerensträucher, Kräuter oder auch Cotoniaster Hecken, Ahorn, Weiden und Linden, an Straßenrändern und im Rasen Klee, Löwenzahn, Natternkopf (Echium) und Weidenröschen (Epilobium). Nun müssen wir nur noch einige weiteren Pflanzen anpflanzen.
3. Setzen Sie Honigpflanzen vorzugsweise an einen sonnigen und windgeschützten Platz, da alle Bestäuber Wärme und Sonne lieben! Beachten Sie das besonders für Pflanzen die im März-April blühen und im September-Oktober.
4. Nehmen Sie vorzugsweise einheimische Pflanzenarten und ausländische Sorten mit bekannten guten Eigenschaften, aber vermeiden Sie die gefüllten Blumenarten der Honigpflanzen (verschiedene Narzissen, Dahlien, Echinacea und andere), die keinen Nektar produzieren, oder wo der Nektar blockiert wird. Bei der Landschaftsgestaltung von Wiesen und Straßenrändern, verwenden Sie Klee, Kornblumen, Witwenblumen (Knautia), Natternkopf, Steinklee und Weidenröschen. Im Garten sind dagegen verschiedene Zierpflanzen ausländischer Herkunft unverzichtbar, helfen dazu, über die nektararme frühe Frühjahrszeit zu kommen (Krokus, Scilla) oder Herbstzeit (Mauerpfeffer, Neubelgische Aster (Aster novi-belgii). Nicht zu reden über den Sommer.
5. Wählen Sie Blumen mit verschiedenen Blütenformen und Längen der Blütenröhre, da so eine größere Anzahl von Hummelarten angezogen wird. Einige Hummeln haben lange Mundwerkzeuge (sie bevorzugen zum Beispiel Kresse und Taglilie), andere haben kurze Mundwerkzeuge (bevorzugen weißen Klee und Majoran). Einige Arten bevorzugen hängende Blüten (zum Beispiel Beinwell), andere dagegen doldenartige Blütenstände (Schnittlauch). So werden auch Ihre Blumenbeete abwechslungsreich werden.
6. Nutzen Sie die Quadratmeter Regel beim Pflanzen: eine Honigpflanze sollte mindestens einen Quadratmeter bedecken. Alle Bestäuber sind sehr erfahrene Kosten-Nutzen-Rechner. Wenn es zu wenige Blüten gibt, dann sind die Energiekosten einer Landung auf ihnen zu groß und so werden selbst gute Honigpflanzen verschmäht, wenn da zu wenige von ihnen sind.
7. Lassen Sie einen Teil einer artenreichen Wiese oder Rasen ungemäht. Mähen sie nur die Ränder des Weges oder einen Meter breiten Pfad durch die Wiese. So ist es bequemer zu laufen und gleichzeitig können Sie die Schmetterlinge und Hummeln bewundern. Es zeigt allen, dass der verbliebene Bereich aus einem Grund ungeschnitten blieb.
8. Wenn eine größere Wiesenfläche zu dem Grundstück gehört, teilen Sie die Grünfläche in 3-5 Teile und mähen Sie nur einen Teil jedes Jahr. Die Bereiche mit unterschiedlichen Mähzeiten unterstützen alle Gruppen von Bestäubern. Und Sie sparen auch noch Zeit und Geld.
9. Sähen Sie eine Wildblumenwiese an Straßenrändern und großen wenig zertrampelten Bereichen der Grünfläche.
10.Erzählen Sie Ihren Nachbarn, was Sie machen und warum es so wichtig ist! Einige Nachbarn werden sicherlich mit neuem Blick auf ihre eigenen Gartenbeete schauen.
11.Gebrauchen Sie keine Pestizide! Im Garten in der Stadt gibt es weder Notwendigkeit noch Rechtfertigung dafür, da der Schaden den Nutzen überwiegt. Wenn eine Pflanze dauerhaft kränkelt und voll von Schädlingen ist, sollten Sie sich überlegen, ob der Grund dafür vielleicht ist, dass sie am falschen Fleck wächst, dass die Zusammensetzung des Bodens oder etwas anderes dieser Pflanze nicht behagt.
Viel Erfolg!
Welche Gartenpflanzen ziehen Hummeln an? Notieren Sie diese auf dem Hummel Webformular und helfen Sie neue Erkenntnisse über die Verbreitung von Hummeln in Estland zu bekommen!
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