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Kraniche.

 

Ein Ausflug in das Vogelbeobachtungsgebiet Saue im nordwestlichen Estland, nahe Tallinn, bestätigte, dass offene Gebiete nach wie vor völlig schneebedeckt sind um gar nicht über die Wälder zu reden. Ein paar klitzekleine schneefreie Flecken konnten nur hier und da an einem Bachufer oder Straßenrand wahrgenommen werden. Aber die Vögel waren nicht dort. Nur eine gemischte Schar von Grünfinken und Goldammern waren eifrig in der Nähe eines Viehstalles beschäftigt - dort gab es Sachen aufzupicken. Eine kleine Gruppe von Kiebitzen, viele Stare und etwa ca. zwanzig Feldlerchen zeigten sich uns nur indem sie uns überflogen. Die Lerchen ließen ihren Gesang ertönen. Aber ganz besonders war eine Heidelerche in Singlaune.

Zwei Bussarde und ein Graureiher die am Flussbett entlang flogen waren zumindest keine Überraschung. Doch zwei Kraniche ein Zeitlang zu beobachten, die Seite an Seite liefen, erschien irgendwie unwirklich - dieses Kranichpaar ist zweifelsohne rechtzeitig an seinem jährlichen Nistplatz angekommen, aber eine Schneedecke, mindestens 40 cm dick, bedeckt alles in der Umgebung. Die Vögel mussten nicht im Schnee staksen, die Verharschung trug sie, doch sie machten einen fassungslosen Eindruck. Was tun? Sie versuchten eher lustlos zu trompeten - und das nicht umsonst, vom Keila Fluss kam eine doppelte Antwort zurück: das dortige Kranichpaar war auch angekommen!

3 Schneeammern in einer Schneeverwehung am Straßenrand beobachtend, sahen wir, dass wenigstens dort alles in guter Ordnung erschien: diese Vögel wurden ihrem Namen in jeder Hinsicht gerecht. Aber die heute beobachteten Kraniche würden eher den Namen Schneekraniche verdienen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie und viele andere gefiederte Freunde die gerade von ihrem Vogelzug zurückkommen, die Schneeüberraschung dieses Winters überleben.

In der Seeadlernest-Kamera wurde schon seit einigen Tagen Kranichrufe gehört.