Der Winter der Landvögel
Foto: Arne Ader
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Auerhahn
Auerhahn
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Metsis e mõtus
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Tetrao urogallus |
Scheinbar sind die unter der Schneelast ächzenden Wälder leer und ohne Vögel, aber das Leben in den Wäldern ist nicht ausgestorben.
In Mooren, Nadelwald-Sümpfen und benachbarten Gebieten kann man einen seit langem in Estlands Natur heimischen Bewohner antreffen – den Auerhahn. Er ist der größte unter den Hühnervögeln (Galliformes) oder Landvogelarten. Der kräftige, robuste Hahn kann bis zu 4 Kilo im ausgewachsenen Zustand erreichen; die Hennen wiegen nur halb so viel und unterscheiden sich, neben der Größe, ebenfalls in der Farbe – ein Phänomen namens Dimorphismus, sehr verbreitet unter den Hühnervögeln.
Die hauptsächliche Winternahrung sind Tannennadeln mit wenig Nährwert. Zumindest etwa 200 Gramm an Nadeln müssen pro Tag gefressen werden. Um die harten und spitzen Nadeln im Kropf zu zermahlen, benötigt das Auerhuhn Kieselsteine, daher kann man, wenn geschotterte kleinere Straßen vom Schnee befreit sind, die Vögel dort herumpicken sehen.
Ein prächtiger Anblick – ein gänsegroßer Wildvogel oben in einem Baum, nicht etwa in irgendwelchen Tarnfarben. Die Füße des Auerhuhns sind mit pelzartigem Gefieder bedeckt, das im Winter dichter ist, und an den Seiten der Zehen gibt es verhornte Auswüchse, die dem Vogel beim Halten auf glatten Nadelbaumästen helfen und es ermöglichen, auf hohem Schnee wie mit Schneeschuhen zu laufen.
Ihre Zahl wird auf zwischen 3000 bis 5000 Vögel geschätzt.
Noch eine Anmerkung: Im Winter ernähren sich Schneehühner von den Knospen in Birkenwäldern, aber wenn Sie einen großen Hühnervogel in einem Gebiet eines Sumpfkiefernwaldes sehen, ist es wahrscheinlich ein Auerhuhn.