Dachse fangen an, aus ihrem Bau zu kommen
Foto: Sven Zacek, zacekfoto.ee
Übersetzung ins Englische: Liis
Vom Englischen ins Deutsche: Leonia
Dachs Mäger Meles meles
Ende November wird es, mit dem Eintreffen einer dauerhaften Schneedecke und kaltem Wetter, ruhig um die Dachshöhle oder den Bau herum, und die Eingänge, etwa 20 Zentimeter im Durchmesser, wurden mit Laub und Moos verstopft. Jetzt wird das Nest bei schönem Wetter belüftet und die Dachse treiben „Frischluftbad”-Spaziergänge um den Bau herum.
Die im Verbund lebenden Dachse verbringen den größten Teil ihres Lebens im Untergrund, im Winter in großen und alten Bauen (einige Baue können seit hundert Jahren besetzt sein), in denen auch mehrere Familien zusammen leben können. Die Baue sind mit Laub und Moos ausgelegt. Während des Winterschlafs oder im Ruhezustand bewegen sie sich dennoch im Tunnelsystem des Baues, wechseln die Plätze, um Steifwerden zu vermeiden und, wenn notwendig, Seitenzweige der Tunnel zu „Geschäften“ zu besuchen – ein Dachs hält sich als reinliches Tier. Die Körperfunktionen verlangsamen sich während des Winters im Organismus, aber ein Dachs kann bis zur Hälfte seines herbstlichen Körpergewichts verlieren. Im Herbst kann ein kräftig angefütterter männlicher Dachs – größer als das Weibchen – bis zu sechzehn Kilo wiegen. Die Jungtiere sind kleiner, rund sechs Kilo.
Für die Dachsweibchen ist es an der Zeit zu gebären. Die Neugeborenen sind blind, grau und haben ein seidiges Fell. Die Augen öffnen sich mit fünf Wochen und die Mutter bringt sie im April nach acht Wochen aus dem Bau. Dachse sind nicht sehr fruchtbar, im Allgemeinen hat ein Wurf 2-3 Junge. Das Weibchen trägt den nächsten Wurf bisweilen erst nach einigen Jahren, da die Neugeborenen bis zum Herbst von ihr abhängig sind, häufig auch den ganzen ersten Winter.
Die Baue werden in hügeliger, sandiger Landschaft mit niedrigem Grundwasser gebaut. Die hügelige Landschaft Süd-Estlands kommt einem in den Sinn, aber Dachse sind überall auf dem Festland – dichter oder weniger dicht siedelnd. Dachse bewohnen Saaremaa erst seit etwa fünfzig Jahren, jetzt hat sich dort eine vitale Population entwickelt. Als Stellen für den Bau haben sie begonnen, die Fundamente von Nebengebäuden zu nutzen, einigen Frust bei den Eignern verursachend.
Ihre Anzahl wird auf etwas mehr als dreitausend Individuen geschätzt.