Ästiger Stachelbart Webcam Neuigkeiten

Das Looduskalender Team hat eine Kamera bei einem Ästigen Stachelbart, der im Süden Estland wächst, angebracht. Sie wird dokumentieren wie ein Ästiger Stachelbart wächst und was an und um ihn herum vorgeht.

Rõuge Pilztage im Blick

Text und Fotos: Urmas Tartes
Übersetzung ins Englische: Liis
Übersetzung vom Englischen ins Deutsche: Brit
 
 
Ohne den Ästigen Stachelbart zu sehen kann es keine Pilztage geben. Das Leben von einem der schönsten Pilze der Welt, und wahrscheinlich auch einem der außergewöhnlichst- aussehenden, wird in diesen Tagen besonders gründlich beobachtet.
Sie haben wahrscheinlich die winzigen Punkte in der  Ästigen Stachelbart Kamera gesehen die zügig zwischen den Pilzrändern herum huschen. Der heutige Ausflug in den Pilzwald bot die Gelegenheit einen genaueren Blick auf die Lebewesen zu werfen, die im Ästigen Stachelbart herum flitzen. Auf einem verfallenen Birkenstamm fanden wir eine große Kolonie von Ästigen Stachelbart Fruchtkörpern. Wir zählten insgesamt 6 große Fruchtkörper in unterschiedlichen Altersstufen.
 
 
Die meisten waren schon in der Endphase der Sporenproduktion.  Doch es machte den Eindruck dass ein Pilz der anfängt leicht zu verderben ein größerer Anziehungspunkt für Insekten ist als ein junger im Vergleich.
Verschiedene Arten kleiner Fliegen waren zahlreich vorhanden. Mit einer Länge von 1-2 mm kletterten sie zwischen den Stacheln, oft ihren Rüssel ausfahrend um etwas Flüssigkeit aus dem Pilz zu saugen.
 
 
Eine Trauermücke machte einen Moment Pause um ihre Füße auszuruhen, doch blieb sie nicht lange. Es sieht nicht so aus als wäre der Ästige Stachelbart ein Lieblingsplatz für ihre Brut.
 
 
Als eine herrliche Überraschung für mich tanzte eine  geflügelte Rindenlaus (psocid)zwischen den Stacheln herum. Durch seine blasse Färbung war das Insekt ziemlich schwer zu bemerken umso größer war die Freude als sie von meiner Kamera eingefangen wurde die auf den Pilz gerichtet war. Die psocids, estnisch „Moderläuse“,  kõdutäid sind Insekten, die alles fressen was irgendwo zu finden ist, ihrem Namen entsprechend. So hatte wahrscheinlich der leicht verfallende Ästige Stachelbart etwas zu bieten.
 
 
Auch auf Entdeckung war eine Zwergzikadennymphe. Diese hatte auf den ersten Blick keine direkte Bindung an den Pilz. Normalerweise sind die Zikaden mit den Pflanzen verbunden. Doch wahrscheinlich kam auch sie nur um die Schönheit des Pilzes zu genießen. Ganz wie eine kleine Kröte die über den Ästrigen Stachelbart eilte.
 
Außer dem Ästrigen Stachelbart gab es viel mehr aufregende Sache im Wald, und die meisten wurden ergänzend in die Pilz- Ausstellung aufgenommen. Doch an diesem Abend waren schon 140 Arten ausgestellt. Morgen wird wahrscheinlich der Ästrige Stachelbart selbst in die Ausstellung aufgenommen. Nicht der, der im Fokus der Kamera wächst, aber wahrscheinlich ein kleines Stück der Königin dieser Geschichte.


 

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